Keuchhusten – Seine Symptome, sein Verlauf

Inhaltsverzeichnis

Was ist Keuchhusten überhaupt?

Der Keuchhusten wird auch als Pertussis bezeichnet und durch Bakterien ausgelöst. Er ist hochgradig ansteckend und inzwischen weltweit eine der am häufigsten auftretenden Infektionskrankkheiten innerhalb der Atemwege. Durch die Erreger werden Giftstoffe ausgebildet, die wiederum eine Schädigung der Schleimhäute der Atemwege bewirken. In Deutschland betrifft die Krankheit inzwischen am häufigsten Jugendliche und Erwachsene, da die Mehrzahl der Säuglinge inzwischen geimpft wird.

Die Übertragung der Infektion

Die Übertragung des Infektes erfolgt wie eine Erkältung mittels Tröpfcheninfektion, wobei die Erreger beim Niesen oder Sprechen mit Tröpfchen bis zu einem Meter weit im Umfeld infizierter Menschen geschleudert werden. Fast immer führt ein Kontakt mit einem Infizierten und einer ungeschützten Person auch zu einer Übertragung des Keuchhustens. Bei einer geimpften Person bricht die Erkrankung zwar nicht aus, sie ist aber dennoch Überträger der Erreger und kann damit andere Menschen mit dem Keuchhusten anstecken.

Die Symptome der Erkrankung

Die Keuchhustenerkrankung verläuft innerhalb von drei Stadien. Im ersten Stadium hat die betroffene Person für eine bis zwei Wochen Erkältungsbeschwerden, die mit Schnupfen und Husten sowie einem allgemeinen Schwächegefühl, aber fast immer ohne Fieber einhergehen. Dann folgt die Phase der Hustenerkrankung. Hierbei handelt es sich um einen langwierigen und trockenen Husten, der anfallartig und krampfartig auftritt und oftmals mit dem typischen Einziehen der Luft verbunden ist. Die Hustenanfälle führen gelegentlich sogar bis zum Erbrechen und Appetit- sowie Schlaflosigkeit sind in dieser Phase typisch. Fieber tritt nur selten auf. Neugeborene und Säuglinge können in dieser Phase lebensgefährliche Atemstillstände haben. Die gesamte Husten-Erkrankung verläuft über vier bis sechs Wochen. Die Phase drei ist die Erholungsphase, die sechs bis 10 Wochen verläuft und in der die Hustenattacken abklingen. Allerdings sind kalte Luft wie auch körperliche Anstrengung und Zigarettenrauch noch lange danach Auslöser für Reizhusten.

Die Krankheit

  • verläuft in drei Stadien
  • beginnt mit Erkältungsbeschwerden wie Husten und Schnupfen
  • verläuft fast immer fieberfrei
  • führt bis zu trockenen Hustenanfällen mit Erbrechen
  • kann bei Säuglingen und Neugeborenen lebensgefährliche Atemstillstände bewirken
  • hat einen Verlauf über mehrere Wochen, teilweise Monaten
  • bringt auch langfristig Empfindlichkeit gegen kalte Luft, körperliche Anstrengung und Zigarettenrauch mit sich

Komplikationen beim Keuchhusten

Keuchhusten bei Kleinkindern und Säuglingen
Keuchhusten ist weltweit eine der häufigsten Infektionskrankheiten bei Kindern, Dabei ist sie sehr ansteckend und wird über die Luft übertragen, so zum Beipiel unter anderem  beim Sprechen, Niesen oder Husten. Foto: Madhourse / bigstock

Gerade im ersten Lebensjahr sind Komplikationen zu befürchten, die sich aus Lungenentzündung sowie Mittelohrentzündung und in Einzelfällen auch Krampfanfällen ergeben können. Selten kann es bei Säuglingen aufgrund von Sauerstoffmangel auch zu Hirnschädigungen kommen, die sich aus den Atemaussetzern ergeben. Hier sind besonders Säuglinge unter sechs Monaten erhöht gefährdet.

Die Inkubationszeit und Ansteckungsrisiken

Meistens bricht die Krankheit innerhalb von sieben bis 10 Tagen, gelegentlich auch erst drei Wochen nach der Ansteckung mit ersten Krankheitsanzeichen aus. Schon kurz vor dem Auftreten von Symptomen sind Infizierte aber bereits für andere Personen ansteckend. Vor dem Auftreten der typischen Hustenanfälle ist die Übertragungsgefahr der Krankheit am höchsten und hält dann bis drei Wochen nach Eintreten der Hustenattacken an. Säuglinge können andere Personen auch länger anstecken. Bei einer Antibiotikabehandlung reduziert sich die Übertragungsgefahr der Krankheit auf fünf Tage ab Anfang der Behandlung.

Für wen ist Keuchhusten besonders gefährlich?

Für Säuglinge kann die Krankheit eine Lebensgefahr mit sich bringen, dabei können Neugeborene bereits ab dem ersten Tag angesteckt werden. Ein wirksamer Schutz gegen eine Infektion ist bei Säuglingen erst ab einer Impfung gegeben.

Grundsätzlich kann die Infektionskrankheit jeden treffen und besonders Säuglinge und Kleinkinder sowie auch Senioren mit Grunderkrankungen sind besonders ansteckungsgefährdet.

Worauf sollte man beim Infekt achten?

  • Wer erkrankt ist, sollte zum Schutz anderer Personen räumlich getrennt werden und nicht in Kontakt mit Kleinkindern, Säuglingen oder Senioren gelangen. Haben Säuglinge unter sechs Monaten oder Menschen mit schweren Grunderkrankungen sich infiziert, erfolgt im Regelfall eine stationäre Behandlung, um die gefährlichen Atemaussetzer rechtzeitig zu erkennen.
  • Medikamente werden nur in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt genommen und hier wird oftmals ein Antibiotikum verabreicht. Rechtzeitig eingenommen, kann so die Phase der Husten-Erkrankung verhindert oder zumindest abgeschwächt werden.
  • Wenn die Hustenattacken bereits begonnen haben, können Antibiotikagaben hier keinen Einfluss mehr auf den Krankheitsverlauf nehmen. Sie können allerdings die Ansteckungsgefahr und die weitere Ausbreitung des Infektes reduzieren.
  • Betroffene sollten in einer reizarmen Umgebung leben und viel trinken, damit so der trockene Husten gelindert werden kann. Wegen der Gefahr des Erbrechens im Hustenanfall sollten die Mahlzeiten klein und über den Tag zu sich nehmen.

Das Infektionsschutzgesetz greift beim Keuchhusten

Zur Vermeidung der Ausbreitung der Krankheit kommt das Infektionsschutzgesetz zum Tragen, das Kindern und Erwachsenen bei einer Keuchhustenerkrankung den Zugang zu Gemeinschaftseinrichtungen verwehrt. Infizierte dürfen erst fünf Tage ab Beginn der Antibiotika-Therapie oder drei Wochen nach Eintreten des Hustens wieder Gemeinschaftseinrichtungen betreten.

Besteht bei Kindern ein Verdacht auf Keuchhusten, ist es immer sinnvoll, den Kinderarzt aufzusuchen.

Wer sollte mit Impfung vorbeugen?

Die STIKO, die Ständige Impfkommission empfiehlt, dass Säuglinge vier Teil-Impfungen gegen die Investition im Alter von zwei und drei, vier sowie 11 und 14 Monaten erhalten sollten. Aufgrund der Lebensgefahr für Säuglinge sollte die Impfung möglichst früh erfolgen. Aufgefrischt sollte die Impfung nach Empfehlung im Alter von fünf und sechs sowie neun und 17 Jahren werden. Erwachsenen wird empfohlen, die Impfung zusammen mit der folgenden Tetanus- oder Diphterieimpfung wahrzunehmen. Gebärfähige Frauen sowie Eltern und Großeltern, aber auch Tagesmütter und andere Personen mit engem Kontakt zu Kindern sollten immer dann den Impfschutz wahrnehmen, wenn innerhalb der letzten 10 Jahre keine Schutzimpfung gegen Keuchhusten erfolgt ist. Das gilt auch für Personal in Gemeinschaftseinrichtungen und im Gesundheitswesen.

Es gibt keine lebenslange Immunisierung aufgrund überstandener Erkrankung oder Impfung!

Menschen können sich in jedem Alter trotz überwundener Keuchhusten-Erkrankung wieder anstecken. Nach der Erkrankung hält der Immunschutz zwischen sieben und 20 Jahren, nach einer Impfung zwischen 3,6 und etwa 12 Jahren.

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Letzte Aktualisierung am 5.04.2024 um 21:04 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API