Kinderkrankheiten: Röteln (Rubella)

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Röteln bei Kleinkindern und Babys

Röteln treten gehäuft im Kindesalter zwischen dem 5. bis 14. Lebensjahr auf. Die Infektionskrankheit gehört neben Masern und Mumps zu den typischen Kinderkrankheiten, kann aber auch noch im Erwachsenenalter auftreten. Wie sich die Krankheit äußert, wie lange sie andauert und wie sie behandelt und vorgebeugt werden kann, erklärt der folgende Ratgeber zum Thema Röteln ausführlich.

Was sind Röteln?

Bei Röteln, auch als Rubella bezeichnet, handelt es sich um eine hochansteckende Infektionskrankheit. Sie entsteht durch bestimmte Viren und zwar über die Rubella-Viren und ist eines der Krankheiten, die auf der ganzen Welt vertreten sind. Röteln sind gleichzeitig eine typische Kinderkrankheit,da sie in den meisten Fällen im Kindesalter ausbricht. Das bedeutet aber nicht, dass Erwachsene nicht auch daran erkranken können. In Deutschland gibt es sogar eine Meldepflicht, die vorschreibt, dass Ärzte und Labore eine Erkrankung mit Röteln oder ein Verdacht darauf dem Gesundheitsamt melden müssen. Seit den 80/90er Jahren tritt Röteln zum Glück nicht mehr so häufig auf, da seit dieser Zeit eine Kombinationsimpfung angeboten wird, die gleichzeitig gegen Mumps, Masern und Röteln schützt.

Infektion mit Rubella (Röteln)
Röteln (Rubella) sind eine typische Kinderkrankheit. Eine Impfung im Kleinkindalter wird daher allgemein empfohlen. Foto: R_Tavani / Bigstock

Symptome: Wie machen sich Röteln bemerkbar?

Zu den typischen Anzeichen einer Rötelninfektion gehören die roten Flecken im Gesicht und am Körper in Kombination mit geschwollenen Lymphknoten. Die Flecken sind sehr klein und hellrot und kleiner als die Flecken, die bei Masern auftreten. Hinzu kommt, dass sie keinen Juckreiz verursachen und meistens nur 2 bis 3 Tage andauern. Angemerkt werden muss hier aber, dass nicht immer zwingend rote Flecken auftreten müssen, so dass die Erkrankung manchmal nicht sofort erkannt wird oder aufgrund der anderen Symptome mit einer normalen Grippe verwechselt wird. Zu den anderen Symptomen gehören nämlich auch Schnupfen, Husten, leichtes Fieber, Gliederschmerzen sowie leichte bis mittelstarke Kopfschmerzen. Manchmal kommt auch noch eine Bindehautentzündung dazu. Diese erkennt man an roten und juckenden Augen.

Ansteckung: Wie erfolgt die Übertragung mit dem Rubella-Viren?

Die Übertragung der Röteln-Viren erfolgt über die sogenannte Tröpfcheninfektion, sprich durch Sprechen, Niesen oder Husten. Die Viren setzen sich nach der Übertragung auf die Schleimhäute ab, die sich im Rachen- und Mundraum befinden, um dann in die Blutbahn weiterzuwandern und sich im ganzen Körper auszubreiten. Die Inkubationszeit, sprich die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbrechen der Krankheit, dauert etwa 2 bis 3 Wochen. Erst nach dieser Zeit treten die ersten Beschwerden auf. Auch wenn die Inkubationszeit länger ist, kann der Infizierte andere bereits eine Woche vorm Ausbruch anstecken. Eine Ansteckungsgefahr besteht auch noch eine Woche nachdem das Kind oder der Erwachsene einen gesunden Eindruck macht bzw. die Beschwerden verschwunden sind. Kinder sollten nach einer Rötelninfektion erst nach 8 bis 14 Tagen wieder die Schule oder den Kindergarten besuchen, damit kein Risiko mehr besteht andere Kinder anstecken zu können.

Risiken: Wie verläuft eine Infektion mit Röteln?

Meistens verlaufen Röteln ohne gefährliche Komplikationen. Viele Kinder bleiben sogar beschwerdefrei oder leiden nur an leichten Beschwerden. Je älter man bei der Infektion ist, umso stärker sind die Beschwerden. Jugendliche und Erwachsene leiden manchmal an starken Kopfschmerzen und an geschwollenen Lymphknoten auch in anderen Körperbereichen. Schlimmstenfalls können Herz- oder Lungenprobleme dazukommen bis hin zu einer Hirnhautentzündung sowie Gelenkschmerzen und Gelenkentzündungen.

Diagnose: Wie werden Röteln diagnostiziert?

Röteln bei Babys
Am häufigsten treffen Röteln Baby und Kleinkind. Röteln bei Erwachsenen sind eher selten. I Foto: andrianocz / Bigstock

Die Diagnose Röteln kann der Arzt nicht alleine anhand der äußerlichen Symptome stellen. Das liegt schlicht und einfach daran, dass die äußerlichen Symptome auch für andere Krankheiten wie Masern oder Scharlach typisch sind. Wichtig ist daher, dass eine Blutabnahme erfolgt, da sich die Erreger bei einer Infektion in Form von Antikörpern im Blut befinden. Handelt es sich um eine leichte Form von Röteln, wird in der Regel keine Blutuntersuchung durchgeführt, da wie bereits erwähnt nur die Symptome behandelt werden können und nicht die Virusinfektion selbst. In jedem Fall wird der Arzt den Patienten nach seinen Beschwerden befragen und die Lymphknoten am Hals und Nacken abtasten, da diese bei einer Rötelninfektion in der Regel angeschwollen sind und auf Druck mit Schmerzen reagieren.

Behandlung: Wie werden Röteln behandelt?

Eine direkte Behandlung, um die Viren abzutöten gibt es bei dieser Erkrankung nicht. Hat der Arzt eine Rötelninfektion bestätigt, werden lediglich die Symptome behandelt. Für das Fieber gibt es zum Beispiel fiebersenkende Mittel und gegen die Schmerzen in den Gelenken oder im Kopf Schmerzmittel. Betroffene sollten unbedingt Bettruhe einhalten und den Kontakt mit anderen Personen meiden, um eine Ansteckung zu verhindern. Nach einer Woche ist in der Regel das Schlimmste überstanden. Wer einmal in seinem Leben an Röteln erkrankt war, ist danach lebenslang immun gegen den Röteln-Virus, sprich kann nicht erneut erkranken. Wenn die Impfung zu lange zurückliegt, kann eine Infektion erneut auftreten. Dies kommt aber nur in sehr seltenen Fällen vor.

Vorbeugung: Wie kann eine Infektion mit Röteln vermieden werden?

Die beste Vorbeugung gegen Röteln ist eine Impfung in Form einer Immunisierung. Kinder erhalten die erste Impfung zwischen dem 11. und 14 Lebensmonat und die zweite Impfung am Ende ihres 2. Lebensjahres. Wurde die zweite Impfung vernachlässigt, muss diese unbedingt bis zur Jugendgesundheitsuntersuchung nachgeholt werden. Ist das Kind schon sehr früh an Röteln erkrankt, muss keine Impfung mehr durchgeführt werden, da hier bereits eine Immunität gegen den Virus besteht. Besonders Schwangere sollten ihren Impfschutz auffrischen, da hier eine Rötelninfektion sehr gefährlich für das Ungeborene werden kann. Im schlimmsten Fall kann dies zu schweren Fehlbildungen und Herzschäden sowie zu einer Fehlgeburt führen. Der Frauenarzt kann zu Beginn der Schwangerschaft feststellen ob eine Immunisierung vorhanden ist. Dies erfolgt über einen sogenannten Röteln-Titer und kann dann bei Bedarf eine Immunisierung nachholen.